• Aufruf zu Mitgestaltung – 7te Ausgabe

    An die Nachgeborenen (In Auszügen) Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende Hat die furchtbare Nachricht Nur noch nicht empfangen. Was sind… Weiterlesen


  • Der hungrige Fischer

    POLIZIST: Halt! FISCHER: Wieso? P: Weil ichs sage. F: Gut. Und jetzt? P: Wo kommst du her? F: Von der Küste. P: Ha, wieder in der Sonne rumgelegen was, Faulenzer. F: Nein. P: Was hastn… Weiterlesen


  • Gehetzt

    Nahe dem mittleren Lechkanal, dessen seichtes Rauschen Nachts in den wenig begangenen Straßen der Altstadt Augsburgs das eigene Echo durch die herrlichen Häuserallen verbreitet; In einem der mit Efeu überwachsenen Altbauten, die sich über die… Weiterlesen


  • Große Pause

    Es ist kein fairer Kampf. Der Eine ist sehr viel stärker als der Andere. Er holt immer wieder und wieder mit seinen kräftigen Armen zum Schlag aus. Weiter und weiter drischt er auf den ihm… Weiterlesen


  • Leserbrief: Zensur

    Sehr geehrte Redaktion von Nous, mein Name ist Axel Schirmer. Ich bin Reporter und Kolumnist einer angesehenen und nicht gerade wenig gelesenen Tageszeitung. Es tut mir leid, wenn ich an dieser Stelle nicht spezifischer werde,… Weiterlesen


  • Nichts weiter als Angst

    Ahmids Blick fiel auf Anna. Ein Mädchen aus dem Dorf, das nach seiner Flucht aus Syrien sein neues Zuhause geworden war. Ohne Mutter und Vater, ohne den Bruder und die kleine Schwester. In seiner Versunkenheit… Weiterlesen


  • Der Boxer

    Der alte Maler Kurt Kobald und sein langjähriger Freund und Historiker Gustav Golev tauschten sich eines Nachmittags erneut über ihre gemeinsame Studienzeit aus. Besonders ihre vereinzelten Streiche waren gerne Gesprächsthema. „Ich weiß es noch genau“,… Weiterlesen


  • Eine Welt

    Alte Männer mit hochgezogenen T-Shirts sitzen auf winzigen Holzstühlen am Straßenrand und präsentieren ihre lehmigen Bäuche als Protest gegen die Hitze. Andere traben Macheten schwingend und träge den endlosen, spärlich gepflasterten Wegen hinterher. Kilometerweit sind… Weiterlesen


  • Der Terrorist

    Diese kurze Geschichte handelt von Baron Werner-Georg von Trupp, man kann sagen, er ist unser Held. Ich verehre nämlich deutsche Barone! Baron Werner-Georg von Trupp erblickte in der ländlichen Umgebung Frankfurts am Main in einem… Weiterlesen


  • Freudenreich und Bangemann

    Die sonntäglichen Besuche bei Oma und Opa waren für Emil schon seit seinen frühesten Erinnerungen wunderbar. Als Kleinkind genoss er die besondere Heimeligkeit, leckeren Spätzle und Maultauschen, die nirgends so lecker schmeckten wie dort am… Weiterlesen


  • Ein Dienstag in Paris

    In unregelmäßigen Intervallen schlagen die Regentropfen gegen die Windschutzscheibe des schwarzen Autos. Das dadurch verursachte Rauschen übertönt jedes Mal die Stimme des Nachrichtensprechers im Radio, weshalb die ein oder andere Meldung unvollständig bleibt. Frankreichs Nationaltrainer… Weiterlesen


  • Das Verhängnis der Augenscheinlichkeit

    Ich weiß, wir haben uns seit einer Ewigkeit nicht mehr gesprochen. 25 Jahre sind es jetzt fast, seitdem ich von euch weggegangen bin. In der ganzen Zeit habe ich mich Hals über Kopf in Arbeit… Weiterlesen


  • Ganz gleich und doch anders

    Vor nicht allzu langer Zeit gab es in den Weltmeeren zwei merkwürdige Inseln, die sich in ihrer Beschaffenheit sehr ähnelten. Durch ähnliche Klimabedingungen wuchsen dieselben Pflanzen und wilderten dieselben Tiere, welche gleichermaßen die Lebensgrundlage für… Weiterlesen


  • Vorwort der 7.Ausgabe

    Liebe LeserInnen, wir freuen uns, euch zum Ende des Jahres die 7. Ausgabe von Nous. vorlegen zu können. Mit der letzten Ausgabe haben wir endlich unsere Grundform, die aus der ganzen vorangegangenen Arbeit hervorgegangen ist,… Weiterlesen


  • Der unbekannte Bergsteiger

    Ich ziehe noch schnell die Halter meines Rucksacks so straff es geht und nehme einen tiefen Schluck aus der mit Gebirgsbachwasser gefüllten Trinkflasche, dann stecke ich meinen Fuß in die erste Felseinbuchtung. Ein paar Krümel… Weiterlesen


  • Kerzenlicht

    …Ich komme zu dir! Ich weiß, du willst, dass ich warte. Und ja, ich weiß, du bist ein viel beschäftigter Mann, aber ich habe genug von diesem Ort. Genug von diesem tristen Rattenloch. Harry, ich… Weiterlesen


  • Scherz, Sentimentalität und Wahrheit

    Ich weiß nicht, wo ich bin. Felder, klippenartige Hügel, ein ruhiger Fluss mit etwas Flussgewächs – kenne den Namen nicht. Noch mehr Felder und ein Kloster, oder doch eine Burg? Jedenfalls, roter Backstein, ein runder… Weiterlesen


  • Überleben – Fluch und Segen des Denkens

    Dem guten Bürger einer dem Kapital zugewandten Welt, dessen Kopf, möchte ich behaupten, wesentlich leichter, nicht mit Sorgen und Schmerz Milliarden Leidender auf unserer Welt, dem Verlangen nach Menschlichkeit, belastet ist, mögen sich gewisse Probleme… Weiterlesen


  • Der tiefste Punkt

    Sie probiert zu sein, was sie nicht ist. Wie ihr Leben verläuft, passt ihr nicht. Was sie daraus in der Zukunft machen wird; ebenso wenig. Sie wäre am liebsten eine vollkommen andere Person. Es drängen… Weiterlesen


  • Der Zufall

    Aufstehen Süßer…es ist an der Zeit die Augen zu öffnen. Der Tag bricht an. Hab keine Angst, es gibt keinen Grund zu weinen. Ich bin bei dir und ich bleibe auch bei dir, denn du… Weiterlesen


  • Kira spricht

    „Ein Pils, bitteschön“. Das Bier in der Flasche ist kalt, es bilden sich kleine Wassertropfen durch den Unterschied zwischen Flüssigkeits- und Raumtemperatur. Kira greift nach dem Bier und trinkt einen Schluck; ihre Hand ist feucht… Weiterlesen


  • Ein Dienstag in Paris – Teil III/III

    Alberts Taxi befindet sich nun am Rand einer mehrspurigen Straße, die kreisförmig den Mittelpunkt des Platzes einrahmt. Die Architektur ähnelt der des bekannteren Place Charle-de-Gaulle, nur das dort die Straße wesentlich breiter ist. Alberts Blick… Weiterlesen


  • Der Apfel

    Es war an einem Mittwoch, mitten in der Woche, mitten in Alltags-Gedanken und Pflichten, als Bernd Kleister einem totgeglaubten Menschen über den Weg lief. Einfach so. Ohne Vorwarnung und ganz ohne Termin. Seltsam sowas. Es… Weiterlesen


  • Ein Dienstag in Paris – Teil II/III

    „Habe ich das wirklich gerade gemacht?“, ist Alberts erster Gedanke, nachdem er sein Taxi in einer Querstraße des 5. Arrondissements abgestellt und sich soeben eine Zigarette angezündet hat. Eigentlich war sein Plan, direkt zur Demonstration… Weiterlesen


  • Die Befreiung vom Denken

    „Arbeit tut Öl auf die Lampe des Lebens, Denken aber entzündet sie.“ (John Bellers) Ich gucke auf die Uhr. Dass ich die Zahlen im Grunde hätte erwarten müssen, ändert wenig an dem Schrecken in meiner… Weiterlesen


  • Über Bücher: Epilog zum Herrn Keuner

    Eines milden Maitages trat ein junger Mann in K.‘s Wohnung und bestaunte die reihenweisen Bücherregale, die bis in den letzten Winkel belegt waren. „So viel Wissen ist hier zusammengedrängt. Herr K., ich bewundere Ihre Sammlung.“,… Weiterlesen


  • Frage eines Mittelmeergrenzsoldaten

    Leutnant: „Ein Kind am Strand!? … Lebt es noch?“ Grenzsoldat: „Nein; die Augen sind leer, die Haut aufgedunsen. Es ist tot, es ist seinem Schmerz entbehrt.“ Leutnant: „Wo kommt es her?“ Grenzsoldat: „Der kalte Ozean hat es ans Land… Weiterlesen


  • Ein Dienstag in Paris – Teil I/III

    In unregelmäßigen Intervallen schlagen die Regentropfen gegen die Windschutzscheibe des schwarzen Autos. Das dadurch verursachte Rauschen übertönt jedes Mal die Stimme des Nachrichtensprechers im Radio, weshalb die ein oder andere Meldung unvollständig bleibt. Frankreichs Nationaltrainer… Weiterlesen


  • Der Wüstenwanderer

    Es war heiß als K. die Wüste zu überqueren versuchte. Der Boden warf die feurige Hitze, die ungebremst durch den hellen, blauen Himmel auf die losen Sandkörner prallte, mit ebenso großer Wucht zurück. K. konnte… Weiterlesen


  • Ein letztes Gebet

    Eine Tür schwingt auf. Herein tritt Alexej. Er lässt sich auf den einzigen Sitz im sonst kahlen Raum fallen. Ein brauner Sessel aus altem Leder. In der Hand hält er eine halb geleerte Flasche Rum.… Weiterlesen


  • 6. Printausgabe ist raus!

    Vorwort der 6.Ausgabe Liebe LeserInnen, Wir freuen uns, euch die 6. Ausgabe endlich vorlegen zu können. Wir sind durch ermunternde, ernüchternde wie beschwerliche Erfahrungen gegangen und haben letztlich, nach nunmehr zehn Monaten voller Engagement und… Weiterlesen


  • Die Katastrophe des Einzelnen

    Der Regen dauert den ganzen Sonntag an. Gegen Abend, während einer kurzen Unterbrechung der äußerst ergiebigen Schauer, nutze ich die Gelegenheit, um den Duft der feuchten Straßen zusammen mit dem Eindruck ewiger Tristesse des grauen… Weiterlesen


  • Der unbekannte Arbeiter 

    Ein Leben lang hab ich geschuftet, geschwitzt und nicht selten auch gelitten. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, dass die Maschine weiterläuft, sich das Rad weiter und immer weiterdreht. Ich hab meine Steuern bezahlt und… Weiterlesen


  • Kurze Prosa zu Idomeni

    Wir besitzen nicht viel. Wir wollen nur Bescheidenes; ein Stück vom großen Brotlaib gegen den Hunger, und etwas Wasser gegen den Durst, und einen regenfesten Dach über den Schädel gegen die Launen der Witterung –… Weiterlesen


  • Mutter Natur

    „Erzählen Sie mir bitte genau, was an jenem Tag passiert ist.“ „Ich weiß nicht so recht, ob ich darüber sprechen möchte.“, sagte Jakob etwas unsicher. Der Raum, in den man ihn vor knapp einer Stunde… Weiterlesen


  • Die Psyche des D. I

    Fünf Uhr. Der Morgen bricht allmählich an. Die Vögel besingen sein Kommen. Hähne sind nicht zugegen – sie sind auf dem Land, nicht in der Stadt. Die Morgendämmerung schleicht sich beständig heran. Unentrinnbar verbreitet sie… Weiterlesen


  • Der Stereotyp

    Ein Replikat. Er ist immer dabei, aber er sagt nichts. Schweigsam. Meist wohlsituiert, lebt er von Tag zu Tag. Nach außen lächelnd, nach innen verdrängend. So wie das Vergangene, interessiert ihn nicht das Kommende. Er… Weiterlesen


  • Tagebucheintrag einer Kindesentführerin

    Another hero, another mindless crime Behind the curtain, behind the pantomime On and On, does anybody know what we are living for. Ein kleiner Junge von sechs Jahren fragt mich: „Wenn Spidermen den Menschen hilft,… Weiterlesen


  • Der ideale Schriftsteller

    Schriftsteller gibt’s, die suchen den Schriftsteller in sich. Irgendwo in den tiefsten, dunklen, mirakulösen Winkeln ihres brummenden Schädels suchen sie den Schriftsteller. Wo immer er auch sei, der Schriftsteller in einem, sie buhlen und pulen… Weiterlesen


  •  Auf dem Weg zu einer Revolution

    In der schwülen, pechschwarzen Nacht an der Küste Mexikos war die „Granma“ trotz ihrer weißen Farbe mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Nur das stetige Rucken an den Befestigungstauen bei jeder neuen Welle und das… Weiterlesen


  • B. versteht die Welt nicht mehr – Vom Träumen

    B., geboren und aufgewachsen mit allerlei Fragen, die man ihm beantwortete mit allgemeinen Phrasen. So sieht er die Dinge heute wie die meisten Anderen auch. Und vergnügt sich in dem allgemeinen Schall und dem Rauch.… Weiterlesen


  • B. versteht die Welt nicht mehr – Vom Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln

    B., geboren und aufgewachsen mit allerlei Fragen, die man ihm beantwortete mit allgemeinen Phrasen. So sieht er die Dinge heute wie die meisten Anderen auch. Und vergnügt sich in dem allgemeinen Schall und dem Rauch.… Weiterlesen


  • Frage eines Mittelmeergrenzsoldaten

    Leutnant: „Ein Kind am Strand!? … Lebt es noch?“ Grenzsoldat: „Nein; die Augen sind leer, die Haut aufgedunsen. Es ist tot, es ist seinem Schmerz entbehrt.“ Leutnant: „Wo kommt es her?“ Grenzsoldat: „Der kalte Ozean hat es ans Land… Weiterlesen


  • Die Psyche des D. II

    < „Wer gegen Armut kämpft, bekämpft Reichtum. Wer gegen Reichtum kämpft, bekämpft Armut. Wer gegen Armut und gegen Reichtum kämpft, kämpft für Gerechtigkeit. Wer für Gerechtigkeit kämpft, hasst die privilegierte Freiheit, weil er liebt. Wer… Weiterlesen


  • Grenzgänger

     „Merkwürdig: Wovor fürchten die Menschen sich am meisten?  Am meisten fürchten sie sich vor einem neuen Schritt,   vor einem eigenen neuen Wort.“ Fjodor M. Dostojewski Läuft man stets nur in eine Richtung, lediglich nach… Weiterlesen


  • Die Seele des Moralis

    Dichter Wald, bedeckt von Schnee. Jeder Schritt gewinnt durch sein Knirschen an Bedeutung, kurzweilig verewigt durch seinen Abdruck und zu witternden Geruch. Morgenröte treibt ihr malerisches Spiel über den Baumkronen und kündigt den neuen Tag… Weiterlesen


  • Die Brücke – Teil II

    Am nächsten Morgen wurde Njaa von einem hellen Schrei geweckt. Er sprang auf. Karima stand mit tränenden Augen neben ihm. „Was ist denn nur?“, stieß er ängstlich hervor,“ Karima, was ist passiert und wo…wo ist… Weiterlesen


  • Die Brücke – Teil I

    „Endlich! Nur noch ein Stück und ich habe es geschafft, es endlich geschafft!“ Abgerissen und erschöpft lächelte Njaa innerlich. Auf seiner Reise hin bis zu diesem Punkt, hatte er viele Hürden nehmen müssen. Oft war… Weiterlesen


  • Königin Netsewa

    Einst, da erhoben sich weiße Marmorwälle Richtung Sonne, mühselig wurden sie Stein um Stein von tüchtigen Kreaturen, den eisernen Wesen, erbaut. Unter aufopfernder Hingabe erschufen sie prachtvolle, viereckige Türme aus Glas, welche weit über das… Weiterlesen


  • 5. Ausgabe ist fertig!

    Die 5. Ausgabe ist frisch gedruckt! Diese Ausgabe befasst sich mit der Flüchtlings-Frage unserer Zeit, die im öffentlichen Bewusstsein zunehmend an Präsenz und in der politischen Debatte sukzessiv an Brisanz gewinnt. Mit dieser Ausgabe möchten… Weiterlesen