In den frühesten Sonnenstunden
hatte die Stadt ihren Menschen
schon vergeben:
Mit dem Nachtregen wusch sie sich –
ohne die volltrunknen Schreihälse im Rücken.
Diese rennen unbeirrt
im vollgekotzten Bahnhof
und zugedröhnt bis ins leiseste Eck
von Wand zu Wand:
dagegen und im Kreis.
Und voll im Wahn
– voller Angst und Todesnot –
fragen sie entblößt:
“WAS IST NUR, WENN ICH STERB?!”
Die Stadt
– mit unsrem Blutkalk im Gesicht –
blickt nur von oben erstarrt zurück:
“Und was, wenn nicht?”
Von Daniel Noël Fleischmann, 28.Okt’20
Foto von Kamil Tybel
