An dem Tag, an dem du gestorben warst
Sah ich den Himmel bluten, schön
Wie ich ihn noch nie sah
Ich denke an dich in deinem Sterbebett Kurz
Bevor dein Darm vom Krebs durchbrochen war
Auch dein Tod war kein natürlicher. Auch dein Schweigen
Menschengemacht. Aber den Tod
Den können wir nicht verschweigen
Was uns im Halse stecken bleibt
Verschwindet nicht. Die Sterne
Leuchten auch bei Tag noch. Ich wünschte
Du würdest mit den Wolken ziehen, die heute Abend
Blau und ruhig vorübergehen, auf einem Schiff
Und Segeln voll Wind. Ich wünschte
Ich wäre raus aufs Meer mit dir
Nur einmal. Um eine Erinnerung
Habe ich uns beide betrogen. Bald
Werden sie dich begraben und ich weiß: Im Himmel
Ist kein Platz für uns. Unser Jenseits ist hier.
An dem Tag, an dem du gestorben warst
Sah ich den Himmel bluten, schön
Wie ich ihn seither nicht mehr sah
Text und Foto Kamil Tybel, 13. Sep,’20
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