Traum

Meine Gitarre zwischen den Fingern
Die Welt
Öffnet sich mir, obwohl
Beim Poker meine Freiheit Ich
Jämmerlich verloren hab
Schneidet durch mir die Kehle
Schneidet mir die Venen. Nur
Zerreißt nicht die Saiten
Die Silberglänzenden

Die Gitarre nahmen sie mir
Die Freiheit weg, obwohl ich schrie
Viele Male, aus voller Kraft:
Ihr Schweinehunde, ihr Bastarde!
Meine Seele nahmen sie
Mein Wille liegt gebrochen
Schließlich meine silbernen Saiten
Sind Zerbrochen

Gelbes Licht
Ich sehe es in meinen Träumen. Bald
Wird es mich blind machen
Warte Bruder, es ist zu früh
Morgen wird es besser

Aber der Morgen bringt Freude mir keine
Entweder trinke ich aus Wut
Oder ich rauche wieder auf nüchternem Magen.
Ich verschwinde aus der Stadt
Weil das Herz mir platzt
Dort: Bloß Pappeln und
Ein ausgetrocknetes Kirschbäumchen
Nicht einmal ein Gänseblümchen, nicht eins
Kein Kirscheblütenblatt. Nichts
Lässt sich hier verändern, nichts
Mit meinem Denken

Ich rase, ich rase ins Nirgendwo
Die Leere hat keinen Gott
Bloß Asche und Unkraut
In der Ferne die Straße verschwindet.
Durch Werwolfsterrain
Durch Wälder und dichtem Wald
Laufe ich. Am Ende des Weges
Wartet ein Henker
Und wartet seine Axt.

Originaltext von Wladimir Wyssozki
Übersetzt aus dem Polnischen von Kamil Tybel, 6. Sep.’20


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