Das Dach der Welt ist aus Wellblech

Alte Tempelanlagen, mystische Spiritualität, billige Einkaufsmöglichkeiten, eine exotische Tierwelt und natürlich der unglaubliche Himalaya, das Gebirge mit dem höchsten Berg der Welt. Nepal, ein herrliches Reiseziel für über eine Millionen Touristen im Jahre 2018. Und gleichzeitig eines der ärmsten Länder der Welt. Überall, wo derart viele Menschen mit genügend Geld und Zeit von der kapitalistisch ermöglichten Mobilität gebrauch machen, kollidiert ihr Wohlstand unweigerlich mit dem von Not und Mangel geprägten Lebensweisen der einheimischen Bevölkerung. Die entstehende Symbiose verrät viel über die Auswirkungen einer langen Kette von Abhängigkeiten, an deren Ende Millionen Nepali ihre letzte Chance ergreifen, um ihren vermeintlich unsichtbar entstandenen Nachteil am leibhaften Körper der Touristen wettzumachen – ob sie ihm Essen, Kaschmirpullover oder Drogen, eine Übernachtung, eine Bergtour, eine Helikopter- oder Rikschatour verkaufen oder ihn bestehlen oder betteln.

Ich gehörte zum Jahreswechsel 2018/19 ebenfalls zu den Menschen, die diese Wohlstandskollision in den vibrierenden Straßen Kathmandus und den luftigen Bergpfaden manifestierte. Die gesammelten Beobachtungen und Erfahrungen finden sich in Text und Bild als multimedialer Reisebericht unter

https://nepal.lukasschepers.de/.

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