Drei Fragen zur Feststellung der Wahrheit

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Man kann viel schreiben,
man kann auch viel reden.
Heute wird viel geschrieben und heute wird viel geredet.

Die Frage ist aber,
was ist daran wahr, das heißt, konkret.
Den Rest kann man beiseiteschieben.
Er vernebelt den Verstand.

Die nächste Frage ist,
um wessen Wahrheit handelt es sich da.
Um die Wahrheit der Ausbeuter,
dann kann man’s auch beiseiteschieben.
Auf ihre Wahrheiten ist nicht zu bauen.
Um die Wahrheit der Unterdrückten,
dann lässt man’s am Platz.
Auf diese Wahrheiten kann man bauen.

Die dritte Frage ist,
welche Wahrheiten der Unterdrückten sind nützlich.
Die unnützen Wahrheiten schiebt man auch beiseite.
Sie lenken vom Wesentlichen ab.

Das, was nun noch am Platz steht,
vielleicht 10/100 von ehedem oder weniger als ein Sandkorn,
das sind nützliche Wahrheiten der Unterdrückten.

Damit ist viel getan.
Damit gibt’s noch viel zu tun.
Damit kann man arbeiten.
Damit kann man Waffen
gegen die Ausbeuter bauen.

Von Mesut Bayraktar, 10.Nov’16 / Illustriert von Lukas Schepers

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