Es gab eine Zeit
im Studium
da verzichtete ich
dereinst
und verzichtete lang
und verzichtete viel
und fühlte mich wohl
in Freude auf morgen
mit guten Noten
allein.
Das verheißungsvolle Morgen
auf Arbeit
es holte mich ein
alsbald
und ich ackerte lang
und ich ackerte viel
doch man zahlte mir wenig Gehalt
und mein Urlaub wurde verwehrt
unglücklich war ich
noch immer allein.
Ich würde verzichten noch Heute
doch Arbeit
macht gescheit
verstehe, man ebnet es so von oben
von klein an zu sein
allein
und ich tat mich zusammen
mit den Kollegen, den Vielen
und wir erkämpften uns Urlaub und Gehalt
und wenn ich heute verzichte
dann nur aus einem Grund:
nicht für oben, nur wenn
mich braucht ein Nebenmann
wenn mein Verzicht ist dein.
Von Andrej Bill, 26. Juni 2020
Illustration von Rita Mirosch