Die Geier kreisen über Kuba

,

Selbstverständlich
Verrichten ihr Werk
Die Arbeiter Kubas
Unter der Milde
Der Morgenstunden
In Fabriken und auf dem Land
In Krankenhäusern und Schulen

Viele von ihnen grüßen
Fidel und Raul
Che und Camilo
Marti und ihre Flagge
Blau, Weiß, Rot
In den Morgenstunden
Ebenbürtig

Wenn das Gold der Sonne
Thront und einheizt
Gleichgültig und prall
Heizen Fahrer, hetzen Kellner
Für das Gold um ihren Hals
Für Versprechen fremder Flagge
Blau, Weiß, Rot

Woher kommst du? Taxi?
Einen Blick auf die Speisekarte?
Pfeifend ihre Fragen
Wie Kugeln aus Kalaschnikows
Sie zielen ungern auf Landsleute
Sie jagen Devisen
Sie verbinden

Der Handel Kubas
Vereint Weltgeschichte in sich
Busse aus China
Öl aus Venezuela
Anbaupläne für Reis aus Vietnam
Ersatzteile aus Russland
Und Boykotte der westlichen Welt

Zwischen Morgen und Mittag
In den vergesslichen Tagesstunden
Sehen nur wenige am Himmel
Die hungrigen Geier
Aus unersättlichen Ländern kommend
Behaupten sie ein Versprechen:
Überfluss

Noch ist jedem auf Kuba
Über Blockaden hinweg
Gerade genug gegeben
Noch hören wenige
In Diskussionen der Abendstunden
Den fremden Ruf
Sie sollten hungrig sein

Dem Morgen folgt der Mittag
Dem eigenen Werk
Folgt die Devisenjagd
Bis der Abend
Nach dem vertrauten Morgen ruft
Der Kuba aufatmen lässt –

In vergesslichen Tagesstunden
Werfen die Geier über Kuba
Noch immer bloß Schatten von Adlern

 

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Von Andrej Bill 23.Feb ’20
Gemälde „News“ von Reynerio Tamayo

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