Ich sehe keinen ernsten Willen auf Erden,
Hunger, Elend und Ausbeutung
endgültig zu beseitigen.
Die Herrscher denken nur
an ihren Wanst und an die Reichen.
Die Reichen denken nur
an ihr Portfolio und an die Herrscher.
Und die Vergessenen und Notleidenden,
sie denken nur, abgemüht und zermattet,
an die tägliche Arbeit und an das Erbarmen
ihrer Herrscher und Reichen.
Keine Idee für die Zukunft,
kein Marsch zum Frieden,
kein Kampf mit der Gegenwärtigkeit,
Keine Vernünftigen für den Sieg der Vernunft.
Nein, wirklich, ich sehe keinen ernsten Willen auf Erden,
Hunger, Elend und Ausbeutung
endgültig zu beseitigen.
Wann werden die Beherrschten aufhören,
zu hoffen, frage ich mich,
wann werden die Betrogenen lernen,
an sich allein zu glauben?
Ich hab schon lange aufgehört
zu hoffen.
Manchmal fühle ich mich wie eine Ruine.
Man sagt mir:
Scher dich nicht um solcherlei,
sieh‘ zu, dass es dir gut geht.
Ich schweige, und
schlage täglich die Zeitung auf
und frage mich:
Wann hört‘s auf,
täglich vom Krieg lesen zu müssen?
Und zerdrücke meine Zigarette.
Ich will glauben, dass es besser wird,
wenn man es mir sagt, ich will es aufrichtig.
Aber glauben
– glauben kann ich noch nicht.
Ich lerne noch.
Von Mesut Bayraktar, 8.Dez’16 / Illustriert von Lukas Schepers
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