Ein Akt der Befreiung

,

Es befällt doch so sonderlich,
ein Gedanke immer mich.
Ich schau dir in die Aug‘ direkt
und merke, was da in dir steckt.

Viel Zorn, Hass und auch Neid,
erwart‘ nicht, dass man dich befreit,
von den Ketten, die dich halten,
die wollen, dass es bleibt beim Alten.

Dann dauert’s tausend Jahre lang,
drum fange besser selber an.
Wird schon klappen denk ich mir,
und es hilft, nicht nur dir.

Bewegung bringt auf dieser Welt,
die uns bisher kaum gefällt,
den Fortschritt, der uns retten kann,
jede Frau und jeden Mann.
Losgelöst solln‘ wir sein,
frei von bürgerlicher Pein.

Denn falls hier nichts geschieht sehr bald,
bist du plötzlich grau und alt,
wenn du hörst zu träumen auf
und kletterst auf das Dach hinauf,
und blickst über deine Stadt hinweg
und spuckst auf diesen Straßendreck,
springst, und schlägst so schnell schon ein,
muss das der letzte Ausweg sein?
————

Gedicht und Titelbild von Lukas Schepers, 14.Juli’16befreiung1 (1)


 Folgt uns auf Facebook: www.facebook.com/nous.literatur

Entdecke mehr von nous - konfrontative Literatur

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen